Einrichtung


Bodengrund

Den Bodengrund habe ich ziemlich genau gleich gemacht wie beim alten Terrarium (Bild rechts). Zu unterst habe ich eine ca. 10 cm hohe Schicht aus Blähtonkugeln gemacht. Das ganze habe ich dann mit Gartenvlies abgedeckt und ca. 20 cm. mit Erde aufgefüllt. Dafür habe ich ungedüngte Blumenerde verwendet. Noch besser wäre Walderde gewesen. Da es aber zu diesem Zeitpunkt noch Winter war, war das keine Option. Insgesamt habe ich 160 Liter Erde und  25 l Blähton benötigt. 

 

Die Erde habe ich dann auch gleich mit Weissen Asseln und tropischen Springschwänzen "geimpft". 

Diese Tierchen sind besonders wichtig für ein funktionierendes Terrarium. Sie befreien das Terrarium nicht nur von Schimmel, Kot und toten Pflanzen-teilen, sie produzieren auch die Nährstoffe für die Pflanzen und sind somit der Grund dafür, dass in einem Terrarium nicht gedüngt werden muss. Genauer beschrieben ist das: hier. Diese Tierchen gibt es in allen grösseren Zoogeschäften oder zum Bestellen im Internet. Ich habe insgesamt je 4 Heimchendosen Spring-schwänze und Asseln gekauft. Je drei habe ich direkt auf dem Boden verteilt, je eines habe ich auf die Pflanzen-schalen in der Rückwand aufgeteilt. 



Pflanzen

Pflanzen sind in einem Regenwaldterrarium unverzichtbar. Sie tragen viel zum richtigen Klima, insbesondere der richtigen Luftfeuchtigkeit bei. Zusätzlich bieten Sie Versteck- und Eiablageplätze für unsere Tiere und sind auch optisch ein Hingucker. 

 

Grundsätzlich kann man jede Zimmerpflanze in einem Terrarium verwenden. Natürlich muss Ihre Ansprüche aber dem Klima im Terrarium entsprechen. Da sich P. grandis nicht von Pflanzen ernährt und so auch niemals die Pflanzen anknabbern wird, müssen wir nicht genauer darauf achten, ob eine Pflanze giftig ist oder nicht. Es gibt natürlich auch Pflanzen, die schon durch Berührung oder Ablecken gefährlich sein können, aber solche Pflanzen werden ja in der Regel nicht im Baumarkt oder dem Gartencenter zum Verkauf angeboten.

 

Unterschiedliche Pflanzen erfüllen unterschiedliche Aufgaben im Terrarium. Es gibt Pflanzen, die hervorragend als Bodendecker geeignet sind (z.B. die Efeutute), Pflanzen die die Rückwände bewachsen (z.B. Ficus pumila) und grossblättrige Pflanzen (z.B. Bogenhanf), die wunderbar als Kletterfläche dienen. Aber neben dem Nutzen der Pflanzen darf durchaus auch die Optik eine Rolle spielen. Orchideen und Bromelien sind als Farbtupfer in Terrarien sehr beliebt.

 

Was meiner Meinung nach reizvoll ist, ist das Terrarium ausschliesslich mit Pflanzen einzurichten, die dort wachsen, wo das bewohnende Tier herkommt. In unserem Falle (Madagaskar) ist das aber sehr schwierig, da ca. 90 % aller Pflanzen auf Madagaskar ausschliesslich auf Madagaskar vorkommen und bei uns nicht gerade an jeder Ecke erhältlich sind.

 

Weitere Informationen zum Thema Pflanzen: Hier.

Epiphyten

Epiphyten (auch Aufsetzerpflanzen) sind eine besondere Sorte von Pflanzen: Sie wachsen nicht in der Erde, sondern auf anderen Pflanzen. Epiphyten sind hierzulade relativ selten, kommen in den tropischen Regenwäldern aber häufig vor. Typische Epiphyten sind Orchideen, Bromelien, Tillandsien, sowie manche Farne und Moose. 

 

Charakteristisch für diese Pflanzen sind die Luftwurzeln, die dafür gemacht sind (wie es der Name schon sagt), in der Luft zu hängen, statt in der Erde zu stecken.

 

Im Terrarium pflanzt man Epiphyten nicht in den Boden, sondern man bindet sie auf. Als Untergrund können z.B. Korkäste oder Xaximstämme dienen. Je knorriger der Untergrund ist, desto besser. An diesem knorrigen Untergrund müssen die Epiphyten nämlich festwachsen. Auf einem Bambusrohr zum Beispiel wird man beim Aufbinden eines Epiphyten keinen Erfolg haben. 

 

Ich habe ebenfalls Epiphyten im Terrarium (2 x Orchideen,

1 x Farn). Ich finde Epiphyten sind im Terrarium sehr praktisch. Durch sie lassen sich auch Bereiche bepflanzen, an denen es keine Erde gibt. Müsste eine Kletterpflanze vom Boden her bis in diesen Bereich wachsen, würde dies lange dauern.

 

Aufbinden von Epiphyten

Es gibt verschiedene Techniken, um Epiphyten aufzubinden. Als Hilfsmittel können z.B. Kabelbinder oder Draht dienen. Am häufigsten liest man jedoch von der Methode, Epiphyten mithilfe von Nylon-Strümpfen aufzubinden.

 

Ausserdem wird häufig empfohlen, die Wurzeln der Pflanzen in Moos einzuwickeln. Und so habe ich es schliesslich auch gemacht. Moos gibt es in jedem Zoofachhandel (mit Terraristikabteilung) zu kaufen. Unter Beachtung der Naturschutzbestimmungen, kann man sich das Moos aber auch kostenlos im Wald holen. Das Moos aus dem Zoofachhandel wird meist in festen Blöcken angeboten, die man im Wasser aufweichen muss.

 

Ich habe zum Aufbinden der Epiphyten einen Nylonstrumpf in Ringe geschnitten. Immer drei Ringe habe ich miteinander verknotet, um ein langes, dehnbares Stück zu erhalten. Als nächstes habe ich die Wurzeln und besonders den Wurzelballen der Epiphyten in das feuchte Moos gewickelt. Dann habe ich die ganze Pflanze einfach an den Korkast gehalten und mit dem Nylonstrumpf festgebunden - so einfach ist es. Das Moos sollte man dann ständig feucht (aber nicht nass) halten. 

 



Pflanzen in meinem Terrarium:

Efeutute

Epipremnum aureum

Hier dient die Efeutute als Bodendecker.
Hier dient die Efeutute als Bodendecker.

Die Efeutute gehört zu den Klassikern unter den Terrarienpflanzen. Im Handel sind diverse Zuchtformen mit verschiedenen Mustern erhältlich. Die Efeutute ist eine Kletterpflanze, die relativ anspruchslos ist. Sie wächst sowohl in halbschattigen, als auch in sonnigen Bereichen. Sie eignet sich gut als Bodendecker. Vom Boden aus, kann sie dann auch Rückwände oder Äste emporklettern. Die Efeutute muss mässig gegossen werden und verträgt keine Staunässe.

Eine Zuchtform der Efeutute (Scindapsus pictus), die ich in die Rückwand gepflanzt habe. Von dort aus soll sie die Rückwand bewachsen.
Eine Zuchtform der Efeutute (Scindapsus pictus), die ich in die Rückwand gepflanzt habe. Von dort aus soll sie die Rückwand bewachsen.

Orchideen

Phalaenopsis

Orchideen der Gattung Phalaenopsis sind sehr gut für Anfänger geeignet. Sie verzeihen auch den ein oder anderen Pflegefehler. Ausserdem passen sie perfekt ins Klima eines Terrariums für Phelsuma grandis. Auch sie wachsen in der Natur als Epiphyten, weshalb ich sie ebenfalls auf den Korkast aufgebunden habe. Phalaenopsis vertragen sowohl sehr helle Standorte, als auch den Halbschatten. Direkt unter der Bright-Sun sollte man sie allerdings nicht platzieren, da direkte Sonnenstrahlung die Pflanze schnell verbrennt. 

Kletterfeige

Ficus pumila

Die Kletterfeige (im Bild oben im Hintergrund zu sehen), eignet sich besonders, um die Rückwand zu bewachsen. Auch dieser Ficus braucht einen hellen Standort, allerdings nicht direkt unter der Wärmelampe. Die Kletterfeige bildet viele Ranken mit kleinen Blättern aus. Sie muss mässig mit möglichst kalkarmem Wasser gegossen werden. 

Ficus anouk

Wie die beiden anderen Ficus-Arten, bevorzugt auch Anouk einen hellen Standort. Als hängende Pflanze passt diese Pflanze hervorragend in die Pflanzenschalen an der Rückwand. Mässig giessen.

Birkenfeige

Ficus benjamini

Auch die Birkenfeige ist ein absoluter Klassiker unter den Terrarienpflanzen. Auch sie ist sehr anspruchslos. Sie ist eine der wenigen Pflanzen, die auch direkt unter einer Bright-Sun noch hervorragend gedeiht. Ihr scheint weder das intensive Licht, noch die Hitze etwas anhaben zu können. Man kann sie gut als "Raumfüller" benutzen und z.B. zwischen Bambusrohre und Äste pflanzen. So können ihre dichten Blätter auch als Versteck für die Bewohner dienen. Die Birkenfeige kann man regelmässig einfach zurückschneiden, wenn sie zu gross wird. Allerdings muss man den austrenden weissen, klebrigen Saft abputzen, da dieser gefährlich für unsere Tiere sein kann. Die Birkenfeige ist an einem sonnigen Standort besonders gut aufgehoben. Im Halbschatten gedeiht sie weniger gut. Schattenbereiche bieten ihr zu wenig Licht. Die Birkenfeige muss mässig gegossen werden. 

Schwertfarn

Nephrolepis exaltata

Schwertfarn ist wohl die Art von Farn, welche am häufigsten im Handel angeboten wird. Sie lässt sich sowohl in der Erde, als auch als Epiphyt pflanzen. Ich habe den Schwertfarn als Epiphyt auf einen Korkstamm aufgebunden. Schwertfarn verträgt kein direktes Sonnenlicht. Er sollte im an hellen oder halbschattigen Standorten gepflanzt werden. Schwertfarn verträgt weder Staunässe noch Ballen-trockenheit. Die Wurzeln dürfen auf keinen Fall austrocknen. Es darf reichlich gegossen werden.

Grünlilie

Chlorophytum comosum

Die mehrfarbigen Formen der Grünlilie sollten an einen sonnigen Standort gepflanzt werden. Die grünen Formen gedeihen aber auch im Halbschatten oder sogar in schattigen Bereichen. Die Grünlilie darf kräftig gegossen werden, allerdings muss Staunässe vermieden werden. 



Zusätzlich habe ich eine Regenanlage (Exo Terra Monsoon RS400) installiert. Mehr dazu: Regenanlage